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   VGH Hessen, 03.03.1983 - VIII N 5/81   

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VGH Hessen, 03.03.1983 - VIII N 5/81 (https://dejure.org/1983,18600)
VGH Hessen, Entscheidung vom 03.03.1983 - VIII N 5/81 (https://dejure.org/1983,18600)
VGH Hessen, Entscheidung vom 03. März 1983 - VIII N 5/81 (https://dejure.org/1983,18600)
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Wird zitiert von ... (4)

  • VGH Hessen, 19.02.1990 - 11 N 2596/87

    1. Normzweck des StGBEG Art 297 - Sperrgebietsausweisung darf nicht zur

    Aber auch solche, aufgrund bundesgesetzlicher Ermächtigung von Landesbehörden erlassene Rechtsverordnungen sind Landesrecht und unterliegen -- da aus ihrer Anwendung Streitigkeiten entstehen können, die in die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichtsbarkeit fallen (vgl. Hess.VGH, Urteil vom 25. April 1983 -- VIII OE 121/82 --, NJW 1984, 505; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 16. August 1978 -- I 2576/77 --, DÖV 1978, 848; anderer Ansicht früher: VGH Baden-Württemberg, Beschluß vom 29. Juli 1968 -- I 760/65 --, NJW 1968, 2076) -- dem verwaltungsgerichtlichen Normenkontrollverfahren (Hess.VGH, Urteil vom 3. November 1980 -- VIII N 2/79 --, Hess.VGRspr. 1981, 73 = GewArch 1981, 141 = NJW 1981, 779 = StAnz. 1981, 83 = DVBl. 1981, 884 (L); Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, Hess.VGRspr.

    Der beschließende Senat folgt deshalb der Auffassung des früher für Verfahren der vorliegenden Art zuständigen 8. Senats, wonach als Nachteil im Sinne des § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO auch eine "faktische Beschwer" anzusehen ist (Hess.VGH, Urteil vom 3. November 1980 -- VIII N 2/79 --, a.a.O.; Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.).

    Die Ermächtigungsgrundlage des Art. 297 Abs. 1 EGStGB ist auch selbst verfassungsrechtlich unbedenklich und gibt insbesondere unter dem Gesichtspunkt ausreichender Bestimmtheit im Sinne von Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG keinen Anlaß zu Zweifeln (vgl. Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 16. August 1978 -- I 2576/77 --, a.a.O.; Bay.VerfGH, Entscheidung vom 16. November 1982 -- Vf. 26 -- VII/80 u.a. --, NJW 1983, 2188).

    Es genügt vielmehr eine abstrakte Gefährdung, d.h. die Verordnung muß sich gegen Gefahren richten, die aus Handlungen oder Zuständen nach den Erfahrungen des täglichen Lebens mit überwiegender Wahrscheinlichkeit fortdauernd entstehen können (vgl. Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.; Bay.VerfGH, Entscheidung vom 16. November 1982 -- Vf. 26 -- VII/80 u.a. --, a.a.O.).

    Das Gericht ist vielmehr auf die Nachprüfung beschränkt, ob die Abwägungen und Wertungen des Verordnungsgebers sachlich vertretbar sind und mit der verfassungsrechtlichen Wertordnung in Einklang stehen (Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.; Bay.VerfGH, Entscheidung vom 16. November 1982 -- Vf. 26 -- VII/80 u.a. --, a.a.O.; Zuleeg, Die Ermessensfreiheit des Verordnungsgebers, DVBl. 1970, 157).

    Der vormals für Verfahren der vorliegenden Art zuständige 8. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs hat in diesem Zusammenhang (Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 -- a.a.O.) ausgeführt:.

    Es ist deshalb anerkannt, daß der Verordnungsgeber bei dem Erlaß einer Sperrgebietsverordnung nicht von den in der Ermächtigungsnorm aufgezeigten Möglichkeiten vollständig Gebrauch machen muß, sondern sich darauf beschränken kann, die Ermächtigung nur teilweise in Anspruch zu nehmen (Hess.VGH, Urteil vom 3. November 1980 -- VIII N 2/79 --, a.a.O., Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O., sowie Bay.VerfGH, Entscheidung vom 16. November 1982 -- Vf. 26 -- VII/80 u.a. --, a.a.O.).

    Die Prostitutionssperrgebiete dürfen demnach so umfassend sein, daß auch das weitaus überwiegende Gebiet einer Gemeinde von dem Verbot umfaßt wird (Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.).

    Der Verordnungsgeber muß bei der Ausweisung von Prostitutionssperrgebieten ferner darauf achten, daß die Toleranzzonen nicht überwiegend Gebiete aufweisen, die aus Rechtsgründen für Dirnenwohnheime unbebaubar bzw. nicht nutzbar sind (vgl. Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.).

    Soweit sie bezweifelt, daß die jeweiligen Eigentümer bereit sein werden, bisher gewerblich genutzte Grundstücke zur Errichtung von Bordellen zur Verfügung zu stellen bzw.zu veräußern, kommt diesem Vortrag vorliegend keine ausschlaggebende Bedeutung zu, da der Verordnungsgeber auf die Eigentumsverhältnisse innerhalb der Toleranzzonen nur in gewissen Grenzen Rücksicht nehmen kann und ihm eine Garantenstellung gegenüber möglichen Betreibern von Dirnenwohnheimen insoweit nicht zukommt (vgl. Hess.VGH, Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --, a.a.O.).

  • VGH Hessen, 08.12.1992 - 11 N 2041/91

    Normenkontrolle einer Sperrgebietsverordnung; Bindungswirkung einer

    Nach der Rechtsprechung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 --) seien für die Schließung traditionell der Prostitutionsausübung dienender Gebiete besondere Erwägungen nur bei solchen Vergnügungsvierteln anzustellen, in denen sich zahlreiche Dirnenunterkünfte befänden, die dem gesamten Stadtteil das Gepräge gäben.

    Es entspricht ständiger Rechtsprechung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, daß die Entziehung der Nutzungsmöglichkeit eines Grundstücks als Dirnenwohnheim durch eine Sperrgebietsverordnung als Nachteil im Sinne des § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO anzusehen ist (Hess.VGH, Urteil vom 3. November 1980 --VII N 2/79--, HessVGRspr. 1981, 73 (74 f.) = NJW 1981, 779; Urteil vom 3. März 1983 --VIII N 5/81--, HessVGRspr.

    Es genügt vielmehr eine abstrakte Gefährdung, d. h. die Verordnung muß sich gegen Gefahren richten, die aus Handlungen oder Zuständen nach den Erfahrungen des täglichen Lebens mit überwiegender Wahrscheinlichkeit fortdauernd entstehen können (Hess.VGH, Urteil vom 3. März 1983 --VIII N 5/81--, a.a.O., S. 67; BayVerfGH, Entscheidung vom 16. November 1982 --Vf. 26-VIII-80 u.a.--, NJW 1983, 2188 = BayVBl. 1984, 76).

    Zwar ist grundsätzlich davon auszugehen, daß die Bauleitplanung einer Gemeinde bei der Ausweisung von Toleranzzonen und Sperrzonen im Rahmen einer Sperrgebietsverordnung Bedeutung hat, wie dies der 8. Senat in seinem Urteil vom 3. März 1983 --VIII N 5/81--, HessVGRspr.

    Von der Prämisse ausgehend, daß der Verordnungsgeber bei der Ausweisung von Prostitutionssperrgebieten darauf zu achten hat, daß die Toleranzzonen nicht überwiegend solche Gebiete aufweisen, die aus Rechtsgründen für Dirnenwohnheime unbebaubar bzw. nicht nutzbar sind (vgl. Hess.VGH, Urteil vom 3. März 1983 --VIII N 5/81--, HessVGRspr. 1983, 65 (68), Beschluß vom 19. Februar 1990 --11 N 2596/87--, NVwZ-RR 472 (475)), ist die im ... vorgesehene Wohnbebauung für die Beurteilung der Sperrgebietsverordnung problematisch.

  • VGH Hessen, 22.09.1992 - 11 UE 2954/86

    Untersagung eines von einer GmbH betriebenen Bordells in einem Sperrgebiet, in

    Die Sperrgebietsverordnung sei insgesamt rechtmäßig, zumal der Hessische Verwaltungsgerichtshof in seinem Beschluß vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 -- (HessVGRspr. 1983, 65) die Rechtmäßigkeit dieser Verordnung in jeder Hinsicht bestätigt habe.

    Zur Begründung hat sie sich auf die angefochtenen Bescheide und den Beschluß des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs vom 3. März 1983 (a. a. O.) bezogen und unter Hinweis auf entsprechende Ermittlungsergebnisse aus dem Verwaltungsverfahren behauptet, das Haus sei nahezu ausschließlich an Prostituierte vermietet, wobei der Mietzins nach Tagen bemessen sei und derzeit (Mai 1984) bei 110,-- DM liege.

    Dem Senat liegen die Gerichtsakten VIII N 5/81 des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, die Gerichtsakten IV/1 H 223/79 und IV/1 H 436/83 des Verwaltungsgerichts Wiesbaden sowie zwei Bände Behördenakten der Beklagten (Ordnungsamt, Bl. 1 bis 135; Bauaufsichtsamt Nr. 50211) vor.

    Auf einen Normenkontrollantrag des Klägers hin hat der seinerzeit zuständige 8. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs mit Urteil vom 3. März 1983 -- VIII N 5/81 -- (HessVGRspr. 1983, 65) die Wirksamkeit dieser Sperrgebietsverordnung in vollem Umfang bestätigt.

  • OVG Niedersachsen, 24.10.2002 - 11 KN 4073/01

    Berufsausübungsfreiheit; Festlegung; Kasernierung; Prostitution; Sperrbezirk;

    Die Einschränkung der Prostitution durch die Festlegung von Sperrbezirken entspricht diesen Anforderungen (VGH Mannheim, Urt. v. 16.8.1978 - I 2576/77 -, DÖV 1978, 848, 851; VGH Kassel, Urt. v. 3.3.1983 - VIII N 5/81 -).
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